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Klimaschutz Wedel.

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Wissen : Wohnen, Bauen, Leben

Großen Einfluss auf Klima und Umwelt hat auch unsere Art zu Leben, wie wir wohnen und wie wir unser tägliches Leben gestallten. Es gibt viele Überschneidungen zu den Themenbereichen Mobilität, Strom, Wärme und Umwelt und Naturschutz.
Wir können aber den "Schaden" unserer Lebensart kompensieren!

Bauen

Jedes Gebäude ist mit Eingriffen in bestehende Öko­systeme verbunden. In allen Lebens­zyklus­phasen eines Gebäudes werden Roh­stoffe und Energie verbraucht. Dies führt zu verschiedenen Aus­wirkungen auf die gesamte Umwelt. Eine dieser Aus­wirkungen ist die Klima­veränderung, die eine enorme Heraus­forderung für die Menschheit darstellt.
Zitat: Bundes­innen­ministerium

Bei Produktion von weltweit jährlich ca. vier Milliarden Tonnen Zement entstehen etwa 2,8 Milliarden Tonnen CO2, das sind rund acht Prozent der globalen Treib­haus­gas­emissionen. Um das für die Zement­herstellung benötigte Calciumoxid zu erhalten, wird Kalk­stein (im Wesentlichen Calcium­karbonat) gebrannt, wobei CO2 frei wird. Für das Brennen werden Kalk­stein und weitere Inhalts­stoffe gemahlen und auf mehr als 1.400 Grad Celsius erhitzt. Die dabei entstehenden Zement­klinker werden erneut zerrieben und beispiels­weise mit Gips versetzt. Meist werden für diese hohen Temperaturen fossile Brenn­stoffe genutzt, was die negative Klima­wirkung verdoppelt.

Holz und Ziegel­steine gelten dagegen als nach­haltige Baustoffe. Sie werden vielfach im Bau von Ein- und Mehr­familien­häusern genutzt. Ökologisch ist Holz etwas besser, da Bäume nicht herge­stellt werden, sondern wachsen – und dabei auch noch Kohlen­dioxid aus der Luft binden. Wichtig dabei ist die Herkunft des Holzes, ein­heimische Bäume sind hierbei vorzu­ziehen.

Grund­sätzlich hat es einen Ein­fluss auf die Klima-Bilanz, was gebaut wird: Eine Autobahn­brücke zieht mehr Emissionen nach sich als ein Wohn­haus. Und hier sind Mehr­familien­häuser entscheidend günstiger als Einzel­häuser. Renovierung oder Sanierung sind in den meisten Fällen ökologisch günstiger als Neubau. Inzwischen werden sogar schon Hoch­häuser aus Holz gebaut, das größte ist derzeit Roots in der Hamburger Hafen­city.

Link:
Hochhaus Hamburg Hafencity   IBU – Institut Bauen und Umwelt e.V.   NachhaltigesBauen.de

Bio-Label

Konventionell produ­zierte Lebens­mittel aus Deutsch­land schaden dem Ver­braucher nicht. Tier­wohl, Umwelt- und Klima­schutz spielen aller­dings nur marginal eine Rolle. Daher gibt es seit einigen Jahren "BIO". Hier sollen auch Belange unserer Umwelt und (teil­weise) des Tier­wohls berück­sichtigt werden.

Allerdings legt das europa­weit gültige Siegel (sowie das immer noch oft zu findende deutsche Label) die Mess­latte nicht sehr hoch. Daher haben unter­schiedliche Verbänden und Genossen­schaften (zu) viele eigene Siegel einge­führt. Diese legen zwar stren­gere Kriterien an, aber die Über­sicht ist schwierig.

Einen Sehr guten und um­fassenden, ver­gleichenden Über­blick findet man bei Wikipedia: Bio-Siegel

Garten

Besonders in Not­zeiten wurden in Gärten oft Lebens­mitte ange­pflanzt. Seit wir aber alles zu jeder Zeit und in fast unbe­grentzer Menge im Super­markt kaufen können, werden Gärten (auch Klein­gärten) immer mehr zur "Zierde". Dabei gibt es der­zeit drei unter­schiedliche Trends zu beobachten:

Die "Steinwüste"
Gartenarbeit, nein Danke!, sagt sich der jüngst "ins Grüne" gezogene Haus­besitzer und pflastert viel Platz für die Autos der Familie. Der Rest wird mit grauem Schotter, Granit und (manchmal einigem) exotischen Gesträuch verziert. Neben dem Problem der Versie­gelung (Regen), fehlt hier Nah­rung für Insekten - und das Mikro­klima sorgt für Hitze­stau. Eigent­lich kein Vorteil für Niemanden.

Der "ordentliche" Garten
Mindestens wöchent­lich gemähter Rasen, oft mit Gift von "Unkraut" befreite, weit­gehend leere Beete (Erosion), eine große Terrasse und ordent­lich ange­legte Wege. Auch hier finden Insekten nichts zu fressen, auch hier ist Natur nicht natur­belassen. Leider schreiben noch die Satzungen vieler Klein­garten-Vereine genau das vor.

Natur-Gärten
Es gibt Sie, die Gärten, die einer­seits zum Ver­weilen ein­laden (und die oft in Garten­zeit­schriften gefeiert werden), aber auch der Natur Raum lassen mit Blüh­flächen, Bäumen sowie ggf. Tümpeln und Teichen. Dadurch wird nicht nur das Mikro­klima wesent­lich besser, der Boden kann leichter Feuchtig­keit auf­nehmen (und länger spei­chern) und durch geschickte Auswahl (heimischer) Pflanzen haben Mensch und Insekt viele Monate im Jahr etwas davon.

Links:
Land-SH: Verbot von Schotter-Gärten, DW: Gärten des Grauens, NABU: Gärtnern im Klimawandel

Gesundheit

Neben viel zu vielen plane­taren Krisen ist der Klima­wandel die größte Bedrohung für die globale Gesund­heit im 21. Jahr­hundert schreibt The Lancet schon 2009, aber könnte gleich­zeitig die größte Chance für die globale Gesund­heit sein (The Lancet 2015). Vermehrten Stürmen und Über­schwemmungen folgen Hitze und Dürre, daraus resultieren Ernte­ausfälle, Hungers­nöte und Infektionen (wie ­ Corona). Der Klima­wandel trifft besonders stark die ärmsten Menschen, bei uns, aber ganz besonders in der sogenannten "Dritten Welt".

Im "reichen Westen" kann mehr Klimaschutz gleich­zeitig auch mehr Gesundheit bedeuten: Fuß­gänger- und fahrrad­freundliche Städte fördern körper­liche Bewegung, abge­schaltete Kohle­kraft­werke verringern Schad­stoffe in der Atem­luft, natur­nahe Land­wirt­schaft sowie weniger Fleisch und mehr Gemüse auf den Tellern fördern gesündere Ernährung: Win-win!

Wir können unter­scheiden zwischen direkte und indirekte sowie Kurz­zeit- und Lang­zeit-Effekte auf die Gesundheit. Extreme Wetter­ereignisse wie Dürren, Über­schwemmungen, Erd­rutsche, Wald­brände und Wirbel­stürme wirken schwer­wiegend und unmittel­bar auf die mensch­liche Gesund­heit. Nach Extrem­wetter­ereignissen kämpfen die Menschen mit unzu­reichender und verun­reinigter Wasser­versorgung. Folge sind Durst und Hungers­not. Wald­brände verursachen Herz-Kreis­lauf- und Atem­wegs­erkrankungen.

Ständige Hitze erhöht die Sterb­lichkeit, etwa durch Hitz­schlag und senkt Leistungs­fähigkeit und Produk­tivität. Besonders junge Männer verletzen sich nach­weislich in Hitze­perioden, es kommt zu mehr Todes­fällen. Daneben treten selbst­verständlich auch mentale, psychische Probleme auf.

Links:
Ärzteblatt: Klima, Gesundheit, Resilienz, DWD: Gesundheit und Wetter, The Lancet: Health effects of climate change

Haustiere

Tiere begleiten den Menschen seit Ur­zeiten, der Hund sei der "beste Freund des Menschen", heißt es. Beruht diese Freund­schaft auf Gegen­seitig­keit? In den letzten Jahren scheinen Haus­tiere vor allem ein gutes Geschäft zu sein für Züchter, Futter­mittel-Her­steller und den Zubehör-Handel. Zwischen 2000 und 2018 hat sich die Anzahl nur von Hunden und Katzen in deutschen Haus­halte auf über 24 Millionen mehr als ver­doppelt.

Bei Haus­tieren wird leider nie nach art­gerechter Haltung gefragt. Hunde z.B. sind Lauf- und Jagd-Tiere. Sie werden jedoch viel­fach in über­heizten, engen Wohnungen gesperrt, über­füttert und nur für eine Zigaretten­länge ange­leint nach draußen gelassen. Falls sie länger an die frische Luft kommen, jagen sie oft in Natur­schutz­gebieten, hetzen Jung­tiere oder zer­stören Nester (und Brut) von Vögeln. Dieses Ver­halten ist für Hunde natür­lich! Daher sollten niemand den Tieren einen Vorwurf machen, sondern die Halter müssen sich fragen (lassen), ob "kein Tier" die bessere Alter­native wäre.

Für manche soll das Haus­tier eher Status­symbol oder Aus­druck des eigenen Life­style sein. Das führt zu Qual­zucht: Dabei werden Tieren vermeint­lich "schicke" Eigen­schaften oder Äußer­lichkeiten ange­züchtet, die bei den Tieren lebens­lang Schmerzen und gesund­heitliche Ein­schrän­kungen (bis hin zum frühen Tod) zur Folge haben. Gleiches gilt für exotische Tiere. Beson­ders, wenn diese illegal "impor­tiert" (oder aus dem Urlaub im Koffer mitge­bracht werden). Dabei steigt auch die Gefahr der Über­tragung von Krank­heiten (Zoonosen).

Wenn ein Tier ange­schafft werden soll, muss vorab über­legt werden, ob es -über seine gesamte Lebens­dauer- sicher, (einiger­maßen) art­gerecht gehalten werden kann (Aus­lauf, Spiel, Jagd). Es sollte grund­sätzlich nicht bei Züchtern gekauft werden, sondern eines der (jähr­lich 300.0000) Tiere aus einem Tier­heim geholt. Auf keinen Fall Tiere über das Inter­net kaufen! Auch die Auf­nahme von "geretteten" Tieren aus dem Ausland ist um­stritten. Zudem muss klar sein, dass Katzen oder Hunde keine Vege­tarier sind, sondern über die Lebens­zeit sehr viel Tier-Fleisch fressen.

Der Trend Teacup Pets zu züchten, also Tiere, die in eine Tee­tasse passen ist besonders quälend. Hierbei werden nicht gesunde Tiere zur Zucht ver­wendet, sondern die mick­rigsten, klein­sten (und oft kranken): Krank!

Links:
PETA: Haustiere, Tierschutzbund: Qualzucht

Lebensmittel

… sind Mittel um zu Leben!
Zu Anfang der Mensch­heits­geschichte suchten unsere Vor­fahren ess­bares beim Herum­wandern: Früchte, Samen und manch­mal auch ein totes Tier. Und irgend­wann begannen sie, selbst etwas anzu­bauen und Tiere zu domesti­zieren. Zuerst als Subsistenz-Land­wirt­schaft, deckte also weitest­gehend nur den Bedarf der eigenen Familie. Mit besserer Technik, Geschick -und vielleicht einem gewissen Maß an Gier- wurde irgend­wann mehr produziert, es folgten Speziali­sierung und Handel.

Und so ent­standen zahl­reiche Berufe, die sich um die Lebens­mittel kümmerten. Auf die Bauern folgten Müller und Bäcker, Schlachter und Wurst­macher, Brauer und Gast­wirte - und schluss­endlich Verkäufer und Kassiererinnen beim Discounter.

Auch der Handel schritt fort, zuerst ging man zum Ein­kaufen in den nächsten Markt­flecken, heute bringen Flug­zeuge und Schiffe Container­weise die ausge­fallensten Leckereien in die Läden (oder mit Liefer­diensten sogar bis an die Wohnungs­tür).

Dieses "immer-alles-überall" führt jedoch zu erheb­lichen, nach­teiligen Folgen: Gülle vergiftet Trink­wasser, Gifte gefährden Bio-Diversität und verur­sachen Insekten­sterben, es wird Ver­schwendung Vor­schub geleistet. Daher besinnen sich manche Menschen wieder auf die "Tugenden" lokal (also aus der Nachbar­schaft und nicht rund um den Globus transpor­tiert) und saisonal, also Früchte und Gemüse, die nicht in energie-inten­siven Treib­häusern heran­wachsen (oder in Kühl­häusern Monate lang gelagert) werden.

Lebens­mittel sind auch Handels­ware, daher gibt es das Inter­esse, dass wir mög­lichst viel essen (und später Diät-Lebens­mittel und Abnehm-Bücher kaufen …). Daher werde immer neue Produkte auf den Markt gebracht und unserem Geschmack mit (natür­lichen oder künst­lichen) Zusatz­stoffen geschmei­chelt. Und es gibt "an jeder Ecke" Ange­bote "für den kleinen Hunger zwischen­durch" (Fastfood).

Auch Trink­wasser ist Lebens­mittel - das wichtigste!

Link:
Foodwatch, Lebensmittellexikon, Verbraucherzentrale, Zusatzstoffe (E-Nummern)

Müll

… Abfall oder Kehricht ist das, was übrig bleibt, wenn wir etwas ge- oder verbraucht haben. Die Müll­trennung in Deutsch­land sugge­riert, dass vieles davon wieder ver­wertet wird (Recycling), was nicht wirklich stimmt. Zwar soll die offizielle Quote für Plastik bei ca. 45 Prozent liegen. Hier wird aller­dings die "thermische Ver­wertung", das Ver­brennen mit einbe­zogen. Realistisch betrachtet, werden wohl weniger als 16 Prozent recycelt. Deutsch­land ist leider nicht im Recycling Welt­meister, sondern eher im Produ­zieren von Müll.

Wichtigste Maßnahme ist Ver­meidung: Auf wenig Ver­packung achten, lang­lebige Waren kaufen (viele Tipps dazu findet man unter Sparen: Re-, Pre- und Upcycling), bei Kosmetika und Wasch­mitteln darauf achten, dass kein Mikoplastik ent­halten ist. Immer den eigenen Ein­kaufs­korb (oder Stoff­beutel) mit­nehmen und keine Plastik-Tüten nehmen (Papier­tüten sind übrigens öko­logischer auch nicht wirklich sinn­voll).

Eine grund­sätzliche Frage, die man immer im Hinter­kopf behalten sollte ist: Brauche ich das wirk­lich? Ist das nur ein (kurz­zeitig moderner) Artikel? Habe ich ähn­liches schon zu Hause? Hat diese Ware für mich wirklich einen Mehr­wert? - Oder will da nur jemand mein Geld?

Exkurs: In der Natur gibt es keinen Müll, alles wird im perfekten Kreis­lauf von anderen Lebe­wesen als Nahrung oder Grund­stoff verwertet. Die Natur war im Gleich­gewicht. Und dann kam der Mensch …

Links
Statista: Recycling

Natur erleben

Kinder werden mit dem Auto zu Kita oder Schule gebracht, ältere fahren selbst oder starren in U-Bahn oder Bus viel aufs Handy. Gerade im städtischen Um­feld ist es nicht ein­fach, Natur kennen zu lernen und zu erleben. Das aber ist eine Voraus­setzung, um Natur zu respek­tieren. Einen Regen­wurm beispiels­weise sollte nicht als "eklig" ange­sehen werden, sondern als Nütz­ling, der die Boden-Frucht­barkeit ver­bessert.

Gehen Sie Wandern:
Das kann im Urlaub sein, aber schon ein Spazier­gang mit offenen Augen (und offenem Geist) durch den Stadt­park kann Sie Dinge sehen lassen, an denen Sie sonst mit dem Auto vorbei brausen. Apropos Urlaub, nehmen Sie doch auch einmal den Weg als Ziel und fahren Sie nicht auf der Auto­bahn, sondern planen etwas mehr Zeit ein und nutzen Bundes- und Landes­straßen. Da gibt es nicht nur Natur zu sehen, sondern auf oft interessante Sehens­würdig­keiten (noch besser klappt das natürlich mit dem Fahrrad!)

Kinder lernen auf dem selbst gegan­genen Schul­weg nicht nur viel über die Natur am Weges­rand, sie bekommen auch eine ordent­liche Portion Selbst­bewusst­sein, tanken Sauer­stoff und bewegen sich. Also, lassen Sie ihr Kind - nicht nur am 22. September, dem "Zu Fuß zur Schule"-Tag - mit Rad oder zu Fuß zur Schule gehen (oder an Ihrer Hand in die Kita). Manche Kita und einige Grund­schulen organi­sieren auch soge­nannte "zu-Fuß-Busse": Kinder gehen gemein­sam in Gruppen in die Ein­richtung.

Link:
SH-Tourismus: Seen, Parks & Schutzgebiete, schleswig-holstein.de: Natur erleben, Wildes SH: Übernachtungsplätze, FUSS e.V., zu-fuss-zur-schule.de

Stadt- und Landschaftsplanung

Städte bilden Wärme­insel: Durch starke Er­wärmung tags­über und nur wenig Ab­kühlung nachts werden Städte deut­lich wärmer als das Um­land. Durch Bebau­ung gibt es mehr Ober­fläche, auf der Sonnen­strahlung absorbiert wird. Bebaute Flächen sowie die groß­räumige Flächen­ver­siegelung wirken als Wärme­speicher. Stein, Beton und Asphalt heizen sich schneller auf und geben Wärme nachts langsamer ab. Auch die Zirku­lation kühlerer Luft aus dem Um­land wird durch die Bau­körper einge­schränkt. Erhöhte Partikel­konzentration (Luft­ver­schmutzung) dämpft zu­sätzlich die Ab­strahlung von Wärme.

Für eine Stadt­planung mit Blick in die (klima­tische) Zukunft müssen somit u.a. fol­gende Maß­nahmen in den Fokus rücken:

  • Flächen am Boden und z.B. auf Dächern sollten begrünt werden, gerne mit Bäumen, die zu­sätzlich für Ver­schattung sorgen.
  • Vege­tation, wo immer mög­lich, sorgt für Ver­dunstung und damit für Kühle (Gärten, Parks, Fassaden, Verkehrs­inseln).
  • Das schnelle Ab­fließen von Nieder­schlags­wasser sollte ver­hindert werden, damit es einer­seits für die Be­wässerung der Pflanzen und anderer­seits zur (küh­lende) Ver­dunstung zur Ver­fügung stehen kann.
  • Strömungs­luft von Flüssen und Bächen schafft Kühlung und bietet zudem höhere Aufent­halts­qualität für die Menschen.
  • Unter­irdische Hohl­räume (Kanal­netze, U-Bahn oder Unter­führungen) sorgen für mehr Ab­kühlung als fester Boden.
  • Der Einsatz von Solar-Pannels zur Ver­schattung von Passagen oder Plät­zen kann doppelt wirksam sein.
  • Verkehrs­flächen für Klima­freund­lichere Mobi­lität an­statt den moto­risierten Individual­verkehr (MIV) ver­ringern Emissionen von Klima­schädigenden Abgasen und können mit den oben ange­führten Maß­nahmen kombiniert werden.

Eine neuere Idee wird zusammengefasst unter dem Begriff 15-Minuten-Stadt. Das bedeutet, dass Städte, um attraktiver auch für junge Familien zu werden, so organisiert sein sollten, dass alles innerhalb von 15 Minuten (zu Fuß, mit Rad oder ÖPNV) erreichbar ist: Wohnen und Arbeiten, Freizeit, und Versorgung. Eigentlich wieder so, wie Städte viele Jahrhunderte aufgebaut waren!

Links:
Die Stadtgestalter: 15-Minuten-Stadt, Deutsches Klimapaportal: Stadtklima, BBSR: Anpassung an Klimawandel, GERICS

Streaming & Internet

Streaming scheint eine Menge Vor­teile zu bringen. Wenn wir Filme schauen, braucht es keine mit viel Energie herge­stellten DVDs mehr. Aber welcher CO2-Footprint ent­steht bei der Her­stellung von Servern, Routern, PCs und Mobil­geräten?

Videostreaming ver­schlingt welt­weit so viel Strom wie alle Haus­halte in Deutsch­land, Italien und Polen zusammen. Die Rechen­zentren in Deutsch­land ver­brauchen Schät­zungen zufolge jähr­lich in etwa so viel Strom wie die Stadt Berlin. Für den Strom dafür braucht man etwa zehn mittlere Kraft­werke. Ein Drittel der Energie geht in Klima­anlagen, um die Rechen­zentren auf etwa 25°C zu halten. Der Energie­hunger ist riesig - und er wächst weiter: Um mehr als die Hälfte sei der Bedarf der Serverfarmen in Europa im ver­gangenen Jahr­zehnt gestiegen, hat das Border­step-Institut er­rechnet, Tendenz steigend.

Der weltweite Video-Konsum besteht aus:

  • 34 Prozent Video-on-Demand-Services: Seiten wie Amazon Prime und Netflix verur­sachten über 100 Millionen Tonnen CO2-Equivalent - so viel, wie ganz Griechen­land im Jahr 2017 ausge­stoßen hat.
  • 27 Prozent porno­graphische Videos: Diese führten 2018 zu 80 Millionen Tonnen CO2-Emissionen – so viel wie alle Haus­halte Frank­reichs im selben Jahr produ­zierten.
  • 21 Prozent Video-Platt­formen wie YouTube
  • 18 Prozent "Andere", beispiels­weise Social­media-Videos auf Face­book, Insta­gram und Snapchat

Doch es gibt gewisse, kleine Möglich­keiten der Ein­sparung:
Sieht man Filme in SD-Auf­lösung auf dem Smart­phone, braucht das weniger Energie als etwa am Fern­seher oder beim Ab­spielen einer DVD auf einem großen Flach­bild­schirm.

Auch die Provider ver­brauchen Energie, beson­ders viel über Kupfer­kabel, am wenig­sten über Glas­faser. Außer­dem sollte man beson­ders energie­effizienten End­geräte haben. Und nicht mehrere Geräte gleich­zeitig laufen lassen, wenn sie nicht wirk­lich genutzt werden. Über WLAN streamt man energie-günstiger als über Mobil­funk.

Links:
Borderstep Institut, Deutsche Welle

Trinkwasser

… ist Süß­wasser mit höch­stem Rein­heits­grad und wird zum Trinken und zur Zube­reitung von Speisen und Getränken genutzt. Diese Qualität wäre nicht nötig für Körper­pflege, Reini­gung und Wäsche­pflege - und erst recht nicht, um es in der Toilette herunter zu spülen. In manchen Häusern wird nur leicht ver­schmutz­tes Wasser mecha­nisch gereinigt und für Toiletten­spülung oder sogar für die Heizung genutzt. Im Garten kann Regen­wasser aufge­fangen und zum Gießen genutzt werden - oder für den Swimming­pool.

Damit es den hohen An­sprüchen genügt, müssen in den Klär- und Wasser­werken z.B. Schmutz­partikel, bio­logische und chemische Schad­stoffe heraus­gefiltert werden. In Deutsch­land gelten für Leitungs­wasser höhere Anfor­derungen als für abge­fülltes Mineral- oder Tafel­wasser, es ist das am besten unter­suchte Lebens­mittel!

Schadstoffe gelangen ins Wasser über den Wasser­kreis­lauf (Belas­tungen des Bodens mit Pestiziden aus der Land­wirt­schaft), durch Schad­stoffe in Leitungen (Blei, Legio­nellen) und beispiels­weise durch Medi­kamente, die über die Toilette ent­sorgt oder im Ab­wasser von Mast­betrieben ent­halten sind (auch Gülle und Hormone).

Hauptsächlich auf Regen­wasser sind viele Menschen in der soge­nannten "Dritten Welt" ange­wiesen. Oft wurde intensiv gerodet, um Bau- und Brenn­holz oder Acker­fläche zu er­halten. Aller­dings sinkt da­durch meistens auch der Grund­wasser­spiegel, die Brunnen fallen trocken. So muss entweder wieder aufge­forstet werden oder Wasser­leitungen gelegt, was beides mit erheb­lichen, oft von der Bevöl­kerung nicht zu tra­genden Kosten ver­bunden ist.

Links:
Chemie.de, Umwelt Bundesamt

Verschwendung

In aller Munde (oder eben nicht) ist das Thema Lebens­mittel-Ver­schwendung, immer wieder werden Läden ange­prangert, weil noch ess­bares wegge­worfen wird.
Rund zwölf Millionen Tonnen Lebens­mittel werden in Deutschland jedes Jahr als Ab­fall ent­sorgt. Für die Produk­tion wurden Energie und andere Ressourcen benötigt, Tiere geschlachtet, mit Lkws transpor­tiert - und dann? Müll­tonne!

Die Land­wirt­schaft, die weiter­verar­beitenden Betriebe und der Handel "beteiligen" sich mit je etwa 14 Prozent an der Ver­nichtung, die Gastro­nomie hat einen Anteil von rund 18 Prozent und wir, die Ver­braucher werfen fast 40 Prozent weg! Andere Unter­suchungen kommen sogar auf über 50 Prozent.
Tipp: Genau planen, Ein­kaufs­zettel schreiben, nicht hungrig ein­kaufen gehen.

Ähnliches gilt auch für z.B. Kleidung. Shoppen ist heute Frei­zeit­beschäfti­gung. Ange­regt von Influencern und Konzernen, werden nicht nur Sommer- und Winter-Mode heraus gebracht, sondern bis zu 24 Kollek­tionen im Jahr. Im Durch­schnitt tragen alle Deut­schen alle ihre Kleidungs­stücke nur acht Monate: "Fast Fashion"

Der jährliche Wechsel der Möbel scheint bei Manchem heute ebenso zum Life­style zu gehören wie die immer weiteren (oft immer passiveren) Reisen an Orte, die vom plötz­lichen Touristen­ansturm nach­haltig gestört werden.

Weniger und dafür besser, Nach­haltig­keit anstatt "ex und hopp" sichert Arbeits­plätze von Fach­kräften (und nicht nur Hand­langer-Jobs), schafft mit­unter Werte (Anti­quitäten), schont Ressourcen, spart Energie und das eigene Geld - und vermeidet Müll.

Link:
Fastfashion, Welthungerhilfe

Viel Anregungen zu den Artikeln auf dieser Seite basieren auf Wikipedia und auf Dr. Michael Bockhorsts Seite EnergieInfo. Bitte beachten Sie auch die Hinweise zur Haftung für Links im Impressum.