Wissen : Wärme
Wir leben in Breitengraden, in denen es im Sommer schön warm -manchem manchmal zu warm- ist. Und im Winter möchten wir unsere Wohnung geheizt und unser Duschwasser erhitzt haben.
In früherer Zeit nutzen wir Holz, um (damals oft nur einen Raum) zu heizen und zum Bereiten von warmem Wasser sowie zum Kochen. Später nutzten wir dann hauptsächlich fossiler Energieträger: Kohle, Öl und Erdgas. Seit nicht mehr zu übersehen ist, dass die damit in unsere Umwelt gelangenden Klima- oder Treibhaus-Gase den Treibhaus-Effekt so sehr verstärken, dass wir unsere eigenen Lebensgrundlage damit zerstören, fand ein langsames Umdenken statt.
Das Öko-Institut prägte 1980 den Begriff "Energiewende", der heute auch in anderen Sprachen genutzt wird. Mit zahlreiche Klima-Konferenzen wurde versucht, die Wende weltweit in Gang zu setzen. Erst 2015 gelang es jedoch, auf der UN-Klimakonferenz in Paris einen verbindlichen Vertrag auszuhandeln. Hiermit soll(!) die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur auf unter 2°C (möglichst 1,5°C) begrenzt werden (im Vergleich zur vorindustriellen Zeit). Ob dieses Ziel noch erreichbar ist, wird zwischenzeitlich von vielen Wissenschaftlern angezweifelt. Auch die Zustandsbeschreibungen und regelmäßigen Reports des Weltklimarates (IPCC) lassen die Hoffnung sehr klein erscheinen.
Immer wieder gab es Vorstöße, sie "saubere" Atom-Energie mehr zu nutzen, allerdings gibt es bis heute keine Endlager für die sehr lange strahlenden Abfälle. Nach dem Kraftwerks-Unfall in Fukishima (Japan) im März 2011 beschloss die Bundesregierung den Ausstieg aus dieser Technik bis 2022.
Zu viel Wärme, also Hitze, belastet (auch den menschlichen) Körper! Hierzu gibt es einen eigenen Artikel in der Rubrik Umwelt: Gesundheit.
Betonkern-Aktivierung
...ist eine neue, konsequente Weiterentwicklung der Fußbodenheizung, die sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen genutzt wird. In Bodenplatte oder Decke wird ein engmaschiges Rohrsystem in den Beton eingegossen. Um die Temperaturübertragung und Speicherung zu optimieren, sollte Beton mit bestmöglicher Leitfähigkeit genutzt werden.
Da Beton nur träge reagiert, muss bereits in der Nacht davor die überschüssige Wärme abgeleitet werden, wenn das Haus am Tag gekühlt werden soll. Umgekehrt beginnt das Einbringen von warmem Wasser schon Stunden vor der gewünschten Wärmewirkung. Das System kann als Grundlastlieferant oder als vollständiges Heiz- und Kühlsystem konzipiert werden. Als Energieträger eignen sich Erdwärmetauscher und das Grundwasser. Erdwärme dient zum Aufheizen des Wasserkreislaufs und in das Grundwasser wird Wärme abgeleitet, wenn eine Kühlung erforderlich ist. Zuschaltbare (mit Strom betriebene) Heiz- oder Kühleinheiten können die Temperatur präzise nachregeln.
Sekundäre Vorteile sind: In das Rohrsystem können Abwasser- und Trinkwasserleitungen bereits integriert werden. Ein zusätzliches Aufbringen von Estrich entfällt, da die Oberfläche des Betons direkt Bodenbeläge wie Fliesen, Parkett oder Teppichboden aufnimmt. Die thermische Regulierung des Betons vermeidet Feuchtigkeit und Schimmelbildung.
Bioenergie
Biogasanlagen sind nicht vollständig dicht; auch für Wartungsarbeiten müssen sie zugänglich bleiben. Deshalb kann beim Betrieb einer Biogasanlage Methan, das auf mittlere Sicht eine 25- bis 30-mal stärkere aufheizende Wirkung auf das Klima hat als CO2, in die Atmosphäre entweichen.
Den maximalen Wirkungsgrad hat Biogas, wenn es gleichzeitig zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird, in der so genannten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) weist es die beste Klimabilanz auf. Ansonsten verbrennt Biogas klimaneutral, da das entstehende CO2 vorher von Pflanzen aus der Luft gebunden wurde.
Allerdings wird die Klimabilanz beim Anbau von Energiepflanzen verschlechtert: Eine mit Maissilage betriebene Anlage verbraucht im Gegensatz zur Abfallverwertung bei allen Produktionsschritten Energie: Saatvorbereitung, Säen, Düngen, Schutz vor Schädlingen (Pflanzenschutzmittelproduktion und Einsatz), Ernte, Transport, Silage, Vergärung unter Umwälzen und Rücktransport der Gärreste auf die Felder.
Blockheizkraftwerke
... dienen zur Gewinnung von Strom und Wärme und nutzt dafür das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Oft wird die Wärme direkt genutzt, sie kann aber auch in ein Nahwärmenetz eingespeist werden. Als Antrieb können Verbrennungsmotoren (mit fossilen oder regenerativen Treibstoffen), aber auch Gasturbinen, Stirlingmotoren oder Brennstoffzellen verwendet werden.
Der Betrieb des Motors erzeugt Wärme, die mit einem Wärmetauscher entweder für Heizung oder Brauchwasser genutzt wird. Darüber hinaus können mittels Absorptionswärmepumpen Räume klimatisiert werden. Durch Nutzung der Abwärme wird ein Gesamtwirkungsgrad von 80 bis 90% erreicht. BHKWs werden in Krankenhäusern, Schwimmbädern und Mehrfamilienhäusern, aber auch in Betrieben und im Siedlungsbau verwendet, sie eignen sich aber auch für Einfamilienhäuser.
Wenn sich die Leistung nach dem lokalen Wärmebedarf richtet, spricht man von einem wärmegeführten BHKW. Hier wird entweder die Wärmeproduktion geregelt oder ein Wärmespeicher wird im Intervallbetrieb geladen. Der erzeugte Strom wird selbst verbraucht, Überschüsse ins öffentliche Netz eingespeist. Ein stromgeführtes BHKW wird ausrichtet nach dem Strombedarf. Nicht benötigte Wärme wird als Abwärme an die Umgebung abgegeben, obwohl das den Wirkungsgrad reduziert. Das findet man oft in Inselnetzen. Auch BHKWs mit nachwachsenden Rohstoffen werden meist stromgeführt betrieben. Wird das Leistungsniveau von einer zentralen Stelle für mehrere Anlagen geregelt, spricht man von einem netzgeführten BHKW. Kernidee ist die eines virtuellen Kraftwerks.
Brennstoffzelle
... ist eine galvanische Zelle, die die chemische Reaktionsenergie eines kontinuierlich zugeführten Brennstoffes und eines Oxidationsmittels in elektrische Energie wandelt. Die wichtigsten Anwendungen der Brennstoffzellen sind die netzunabhängige Stromversorgung sowie die Versorgung von Gebäuden mit Wärme und Elektrizität (Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung). Die nach der Gerätezahl zweithäufigste Anwendung der Brennstoffzelle ist die Versorgung netzferner Geräte wie Messstationen oder Elektrogeräte beim Camping. Drittens werden Fahrzeuge mit Brennstoffzellen betrieben, darunter Gabelstapler, Hubwagen oder ähnliches. Allein vom Toyota Mirai (Pkw) wurden bis September 2019 über 10.000 Fahrzeuge produziert.
Im Unterschied zum Verbrennungsmotor wandelt die Brennstoffzelle chemische Energie direkt in elektrische Energie um und hat daher einen besseren Wirkungsgrad. Praktisch erzielt auch die Kombination von Brennstoffzelle und Elektromotor einen höheren Wirkungsgrad als Otto- oder Dieselmotoren. Allerdings sollte der Aufwand zur Herstellung und Speicherung des Energieträgers mit betrachtet werden.
Brennstoffzellen können prinzipiell mit fast alle Brennstoffe betrieben werden. Versuche gab es mit verschiedenen Alkoholen, insbesondere mit Ethanol, Propanol und Glycerin (die beiden letztgenannten sind deutlich weniger giftig als Ethanol). Gut erforscht und weit entwickelt ist auch die Verwendung von Ameisensäure, Mit körpereigenem Blutzucker werden Brennstoffzellen in medizinischen Implantaten betrieben.
Mehr davon weiß Wikipedia
Dämmung
... bedeutet, das Haus vor Wärmeverlust zu schützen. So, wie wir uns einen Mantel anziehen, können Hausbesitzer in Dämmung investieren - und dadurch Geld für Heizenergie sparen. Zudem verbessert sich das Wohnklima. Alle Maßnahmen müssen in ein energetische Gesamtkonzept (Dämmung, Fenster, Heizungsgröße) passen. Dieses sollte immer vom Fachmann erstellt werden.
Fassadendämmung lässt sich besonders einfach auch bei bestehenden Häusern nachrüsten. Hier werden Dämmplatten mithilfe von Kleber und Schrauben fest mit der Fassade verbunden und dann verputzt. Seltener wird eine vorgehängte Fassade genutzt, bei der vor dem Dämmstoff eine Holz- oder Klinkerfassade montiert wird. Dabei bleibt zwischen Fassade und Dämmmaterial ein Luftspalt, der Feuchtigkeit über die Luft wieder abtransportiert. Wenn eine äußere Dämmung nicht möglich, etwa, weil die Fassade z.B. unter Denkmalschutz steht, kann eine Innendämmung sinnvoll sein. Risiko dabei ist Feuchtigkeit, die zwischen Dämmmaterial und Außenwand eindringen oder kondensieren kann und ein großes Schimmelrisiko mit sich bringt. Bei der Dachdämmung wird entweder auf, zwischen oder unter die Dachsparren Dämmmaterial montiert. Bei der Aufsparrendämmung muss das Dach abgedeckt und später wieder neu eingedeckt werden. Statt der Dachflächen kann allerdings auch der Boden des Dachraumes gedämmt werden. Wer den Keller nicht als Wohnraum nutzt, braucht die Bodenplatte nicht zu dämmen, sondern nur die Kellerdecke.
Das riesige Angebot an Dämmstoffen macht die Auswahl schwierig. Ob natürlich oder synthetisch, nachhaltig oder besonders effizient, entscheidet die persönliche Einstellung (Lesern dieser Seiten tendieren sicherlich in Richtung Natur und Nachhaltigkeit). Besonderes Augenmerk ist auch auf Brandverhalten (Baustoffklassen) und die Wärmedurchlässigkeit (U-Wert) zu richten.
Gut gedämmte Häuser, die oft auch mit anderen Komponenten (z.B. Wärmetauscher, Eisspeicher, Geothermie u.v.m.) kombiniert sind, werden als Niedrig-Energiehaus bezeichnet. Es muss nur wenig Energie für angenehmes Wohnen aufgewandt werden muss. Das Nullenergiehaus erreicht über das Jahr den Ausgleich von externem Energiebezug und eigenem Energiegewinn (z.B. durch Solaranlagen). Technisch ist es die Weiterentwicklung des Passivhauses, dass neben der passiven Wärmerückgewinnung aus der Abluft solartechnischen Anlagen für Warmwasser- und Stromgewinnung nutzt und damit externe Energielieferungen im Jahresverlauf ausgleicht. Wenn in der Bilanz so gut ist, dass Energie sogar abgegeben werden kann, spricht man vom Plus-Energiehaus.
Informationen finde man auch bei Energieinfo[energieinfo.de/energiesparen]
Eisspeicher
... bestehen aus einer Zisterne, die komplett unter der Erdoberfläche vergraben wird. Die Zisterne selbst ist meist aus Beton und nicht isoliert. Im Inneren der Zisterne befinden sich große Spiralen aus Leitungen, in denen eine frostsichere Flüssigkeit zirkuliert. Diese Spiralen teilen sich in einen Entzugswärmetauscher und einen Regenerationswärmetauscher auf. Die Zisterne wird mit Wasser gefüllt.
Während des Betriebs entzieht der eine Wärmetauscher dem flüssigen Wasser die Energie und leitet sie weiter an eine Wärmepumpe. Dort wird das Kältemittel zunächst verdampft und anschließend komprimiert. Die dabei entstehende Wärme lässt sich für Heizung oder zur Warmwasserbereitung nutzen. In der Zisterne sinkt die Temperatur und das Wasser gefriert allmählich. Durch fehlende Isolierung (oder auch z.B. durch Abwärme aus Lüftungsanlagen) erwärmt sich der Eisspeicher. Ist das Wasser wieder flüssig, lässt sich der Kreislauf beliebig oft wiederholen. Neben der Erdwärme verstärken auch andere Umwelteinflüsse wie ein warmer Regen oder Sonneneinstrahlungen diesen Regenerationsprozess.
Das Besondere am Eisspeicher ist jedoch die sogenannten Kristallisationsenergie: Der Eis-Energiespeicher liefert auch dann Energie, wenn das Wasser zu Eis gefriert. Denn beim Wechsel des Aggregatzustands (Phasenwechsel) wird die dieselbe Energiemenge freigesetzt, die benötigt wird, um einen Liter Wasser von 0 auf 80 Grad Celsius zu erwärmen. Das bedeutet, dass ein Eisspeicher von zehn Kubikmetern die gleiche Energiemenge liefert, wie 110 Litern Heizöl.
Dieses System bietet den weiteren Vorteil, dass sich damit im Sommer die Wohnräume kühlen lassen.
Mehr und detailliertere Informationen findet man auf der Seite der Energie-Experten.
Die Animation der Stiftung Universität Hildesheim beschreibt den Aufbau und die Funktionsweise einer Eisspeicherheizung.
Fernwärme
... oder Fernheizung nennt man die Lieferung von Raumwärme und Warmwasser über wärmegedämmte Rohrsysteme. Bei lokaler Versorgung einzelner Gebäude oder kleiner Wohnsiedlungen (Beispiel: Wedel Nord) spricht man auch von Nahwärme.
Als Wärmelieferanten dienen häufig mit fossilen Brennstoffen, Biomasse oder Müll befeuerte Heizkraftwerke und Blockheizkraftwerke. Zudem wird gelegentlich Abwärme aus Industrieprozessen, geothermische oder anderweitig regenerativ erzeugte in Fernwärmesysteme eingespeist.
Die Technologien werden ständig weiterentwickelt, z.B. in Europa geht der Trend zu nachhaltigeren Fernwärmesystemen mit höherem Anteil an erneuerbaren Energiequellen, energieeffizienteren Systemen und geringeren Emissionen an Treibhausgasen und Luftschadstoffen.
Gas
Flüssiggas wird nicht wie Erdgas über ein Leitungsnetz transportiert, sondern zum Beipiel Tanklastwagen zu den Verbrauchern gebracht. Das hierzulande erhältliche Flüssiggas stammt aus der Erdgas- und Rohölförderung und fällt als natürlicher Bestandteil des Rohöls in der Raffinerie als Begleitprodukt an.
Flüssiggas zählt zu den "alten", fossilen Energieträgern, wird aber gerne von Campern zum Heizen und Kochen genutzt. Auch auf Terrassen und in Biergärten sieht man häufig Gas-Heizungen (Heiz-Pilz).
Dagegen ist der Einsatz zum Antrieb von Schiffen durchaus positive zu bewerten, da mit dem Gas das weitaus dreckigere Schweröl ersetzet werden kann.
Daneben wird auch Erdgas (oder "gasige" Alternativen) zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung genutzt. Auch hier gibt es zentrale- und Einzelanlagen, mancher kennt vielleicht sogar noch Gasthermen im Badezimmer. Kochen mit Gas wird von Profi-Köchen übrigens sehr geschätzt.
Geothermie
... auch Erdwärme genannt, ist eine nach menschlichem Ermessen unerschöpfliche und konstant zur Verfügung stehende Energiequelle. Je tiefer man in das Erdinnere vordringt, desto wärmer wird es. In Mitteleuropa nimmt die Temperatur um etwa 3°C pro 100 Meter Tiefe zu. Man geht davon aus, dass im Erdkern Temperaturen von etwa 5.000 bis 7.000°C erreicht werden.
Die Oberflächennahe Geothermie nutzt Bohrungen bis etwa 400 Meter Tiefe und Temperaturen bis 25°C für das Beheizen und Kühlen von Gebäuden, technischen Anlagen oder Infrastruktureinrichtungen. Die Erdwärme wird an der Oberfläche an die Wärmepumpe abgegeben und durch sie auf das zum Heizen notwendige Temperaturniveau gebracht. Derzeit sind in Deutschland rund 318.000 oberflächennahe Geothermie-Anlagen in Betrieb.
Um die oberflächennahe Geothermie zu nutzen, werden verschiedene Technologien, beispielsweise Erdwärmesonden (vertikal oder schräg verlaufendes Rohrsystem), Erdwärmekollektoren (horizontal verlegtes Rohrsystem), Grundwasserwärmepumpen und Betonkernaktivierung. Mit Erdwärmesonden hat man eine sehr wirtschaftliche Möglichkeit der Kühlung, was heute immer höheren Stellenwert besitzt. Die oberflächennahe Geothermie ist die wirtschaftlichste Form der Erdwärmenutzung.
Holzschnitzel- / Pallet-Heizung
... wird zumeist mit kleinen Presslingen aus Holzspänen und Sägemehl sowie Pellets aus Stroh, Halmen oder Torf, Olivenkernen und Olivenpresstrestern, Kokosnussschalen oder anderen biogenen Reststoffen. Man findet auch Hybrid- oder Kombianlagen, die zusätzlich auch mit anderem Brennholz (Scheitholz oder Hackschnitzel) beschickt werden können.
Zentralheizungen mit Holz-Pellets als erneuerbare Energiequelle sind mit Öl- und Gasheizungen vergleichbar und erreichen einen Wirkungsgrad von über 90%. Der Ausstoß von Feinstaub ist hier allerdings höher.
Vieles läuft automatisch, regelmäßig müssen jedoch Pallets aufgefüllt werden, Asche entnommen und die Rauchzüge gereinigt. Das ist gegenüber Öl- oder Gasheizungen i.d.R. häufiger nötig. Die Anschaffungskosten sind höher, aber der Betrieb ist (je nach Brennstoff und aktuellem Preis) bei uns häufig günstiger. Pallets werden in Säcken (händische Befüllung), in Bigbags oder lose (Silo-Fahrzeuge) angeboten.
Die Klimabilanz kann günstiger ausfallen als bei fossilen Brennstoffen. Die Menge an CO2, die bei der Verbrennung freigesetzt wird, entspricht genau dem CO2, das beim Wachstum des Holzes darin eingebunden wurde. Die Herstellung, insbesondere Trocknung sollte mit möglichst wenig fossiler Energie erfolgen. Auch die Verwendung von Waldholz (anstatt Holzabfällen) ist zu vermeiden. Ebenso müssen die Versorgungsfahrten sowie die Asche-Entsorgung berücksichtigt werden.
Klimaanlage
... erzeugen angenehme oder notwendige Raumluft-Qualität (Temperatur, Feuchtigkeit, Reinheit sowie CO2-Anteil) in Labors, Werkhallen oder in Flugzeugen. Im privaten Bereich werden Klimaanlagen oft nur zur Raumluftkühlung benutzt. An Büroarbeitsplätzen darf beispielsweise darf die Temperatur nicht 26°C übersteigen. Dennoch fühlen sich viele Menschen durch schlechte Belüftung und Klimaanlagen beeinträchtigt, oft wird die Raumtemperatur zu weit unter die Außentemperatur geregelt (Empfohlen wird ein Unterschied von nicht mehr als 6°C).
Schlecht gewartete Systeme können Schadstoffe nicht abführen oder sogar Bakterien, Schimmelpilze und andere Mikroorganismen verbreiten. Energieverbrauch, Abwärme und Betriebsgeräusche stellen insbesondere in Ballungsgebieten ein Problem dar, selbst wenn effizienteste Klimaanlagen verbaut werden. Wenn Kältemittel in die Umwelt gelangt, kann das zur Klimaerwärmung und zum Ozonabbau in großen Höhen beitragen.
In der Wohnung kann vorausschauendes Handeln Klimaanlagen verzichtbar machen: Lüften, wenn es kühl ist (nachts), tagsüber Türen und Fenster schließen und mit Jalousien oder Gardinen die Sonneneinstrahlung verringern.
Kamin, Ofen
Ein Kamin im Wohnzimmer verbreitet Gemütlichkeit! Und es gibt sie mit verschiedenen Funktionen. Man kann das Wohnzimmer warm halten, Warmwasser bereiten, das gesamte Haus heizen oder einfach nur die Flammen beobachten.
Allerdings benötigt jeder Kamin einen Abzug, einen Schornstein. Aus Rücksicht auf Umwelt und Gesundheit sollte ein offener Kamin heute eigentlich tabu sein. Die Ökobilanz ist so verheerend, dass ab 2024 jeder Kamin eine (Glas)-Tür braucht, einen Filter gegen Feinstaub und ordentliche Emissionswerte.
Der dänische Kamin-Ofen hat sich in wenigen Jahren zum Klassiker entwickelt. Er ist die Weiterentwicklung des klassischen Ofens, jetzt mit einem großen Sichtfenster, selbstschließenden Türen und eine Brennkammer, die den Wirkungsgrad erhöht. Er ist zudem nicht fest eingebaut, im Zweifel macht er auch einen Umzug mit. Dinosaurier unter den Kaminen ist der Kachelofen. Er sorgt allerdings je nach Bauart 12 bis 24 Stunden für wohlige Wärme.
Als Brennstoff dienen Holz (Scheite), Pressholz oder Kohle, es gibt auch Öfen, die mit Bio-Ethanol, Gas oder elektrisch betrieben werden. Auf Sportbooten findet man Öl- oder Dieselheizungen.
Kraft-Wärme-Kopplung
... ist die gleichzeitige Gewinnung von mechanischer Energie (die meist zu Stromerzeugung genutzt wird) und nutzbarer Wärme, die in einem gemeinsamen thermodynamischen Prozess entstehen.
Die Wärme kann für Heizzwecke, als Nah- oder Fernwärme oder in der Produktion als Prozesswärme genutzt werden. Hiermit wird bei der Stromerzeugung aus Brennstoffen die Nutzwärme ausgekoppelt und damit die Abgabe von ungenutzter Abwärme an die Umgebung reduziert. Das ermöglicht eine Brennstoffeinsparung von bis zu einem Drittel verglichen mit der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme.
Eine breite Bedeutung haben kleinere Anlagen für die Versorgung von Gewerbebetrieben, Hallenbädern und Wohngebieten oder einzelner Mehrfamilienhäuser (sogenannte Blockheizkraftwerke).
Rückgewinnung
... meint Verfahren zur Wiedernutzbarmachung thermischer Energie.
Sowohl bei klimatisierten Gebäuden als auch z.B. bei Passivhäusern wird die Abluft genutzt, um die Zuluft zu temperieren: im Winter erwärmt, im Sommer gekühlt.
Beim Duschen finden ein Abfluss von warmem und die Aufnahme von kaltem Wasser (für die Wassererwärmung) gleichzeitig statt. Das Abwasser kann Kaltwasser vorwärmen und damit bis zu 35% Energie einsparen. Normalerweise wird die im Abwasser enthaltene Wärme mittels Wärmepumpen entzogen.
Bei industriellen Prozessen sind oft hohe Temperaturen notwendig. Beim Abkühlen der Produkte, aber auch der erhitzten Umgebungsluft, kann Wärme zurückgewonnen werden. Man kann diese wieder in den Prozess einbringen oder sie für Heizzwecke verwenden. Oder man erzeugt mit Generatoren Strom. In manchen Betrieben verlassen neben der Wärme brennbare Gase die Prozesse und können durch Verbrennung weitere Wärme bereitstellen.
Sonne
Solarthermie wird im privaten Bereich vorrangig Gebäudeheizung und -klimatisierung genutzt. In Verbindung mit einer guten Wärmedämmung und der passiven Nutzung der solaren Einstrahlung vermindert sich der Energie-Bedarf stark. Gut durchdachte Planung kann auch in Mitteleuropa eine konventionelle Heizungsanlage komplett ersetzen. Beispiele für passive Sonnen-Nutzung sind Gewächshäuser oder Wintergärten.
Für dier meisten Anlagen werden Speicher benötigt, hier wird die Wärme als warmes Wasser (oder andere Trägermedien) gelagert und kann damit Trinkwasser und Heizungen erwärmen. Die Speicher können im Keller oder sogar im Erdreich unter dem Haus untergebracht werden. Speicher und Rohre müssen gut gegen Wärmeverluste isoliert sein.
In Flachkollektoren wird eine flache wärmeabsorbierende Fläche erwärmt, die mit Röhren durchzogen ist. Als Wärmeträgermedium ist darin oft ein Wasser-Propylenglycol-Gemisch. Durch den Zusatz Propylenglycol wird Frostschutz erreicht, sowie eine Siedetemperatur, die je nach Druck 150°C und mehr betragen kann.
Vakuumröhrenkollektoren bestehen aus zwei konzentrisch ineinander gebauten Glasröhren. Zwischen diesen Glasröhren befindet sich ein Vakuum, das die Übertragung der Strahlungsenergie des Lichts zum Absorber zulässt, aber einen Wärmeverlust stark verringert. In der inneren Röhre befindet sich ein Wärmeübertragungsmedium, meist ein Wasser-Diethylenglycol-Gemisch, das sich erwärmt und die Wärme transportiert. Es gibt auch sogenannte "offene Systeme", die Wasser direkt erhitzen. Diese Kollektoren arbeiten üblicherweise bis zu einer Betriebstemperatur von ca. 150°C. Vakuumröhrenkollektoren haben höhere Wirkungsgrade als Flachkollektoren, sind aber teurer in der Anschaffung.
Vakuumröhrenkollektoren können auch Reflektoren enthalten, die die Strahlung auf das Rohr mit dem Wärmeträgermedium konzentrieren. Die Konzentrationswirkung ist je nach Ausführung unterschiedlich stark. Durch die Konzentration der Strahlung auf die Vakuumabsorber steigt die Temperatur schneller, wodurch das System länger und wegen der höheren Temperatur energetisch besser nutzbar wird. Allerdings verschmutzen die Reflektoren leicht und müssen regelmäßig (und vorsichtig) gereinigt werden.
Parabolrinnenkollektoren fokussieren die Lichtstrahlen auf eine zentral verlaufende absorbierende Wärmeleitung. Da hier eine deutlich höhere Arbeitstemperatur (200 bis 500°C) herrscht, wird als Wärmeträgermedium Öl eingesetzt.
Nach dem gleichen Prinzip funktionieren Sonnenwärme-Kraftwerke. Sie verwenden dabei fokussierende Reflektorflächen, um das einfallende Sonnenlicht auf eine kleine Fläche (Absorber) zu bündeln. Die Reflektoren oder der Absorber werden der Sonne nachgeführt. Solarfarmkraftwerke sammeln die Wärme in vielen über die Fläche verteilten Absorbern, während in Solarturmkraftwerken und Paraboloidkraftwerken die Strahlung der Sonne mit "Punktkonzentratoren" auf einen Brennpunkt gebündelt wird. Dort wird ein Medium erhitzt, die Wärme kann direkt genutzt werden oder es wird Dampf erzeugt, mit dem Generatoren angetrieben werden, um auch Strom zu erzeugen.
Dieser Art der Energiegewinnung wird großes Potential für eine wirtschaftliche Energiegewinnung in Wüstengebieten zugesprochen (siehe auch das vom Club of Rome angestoßene Projekt Desertec).
Für technische und vor allem kommerzielle Belange der Solarenergie setzt sich der Bundesverband Solarwirtschaft ein.
Strom-Heizung
Hier wird Energie in Wärme umgewandelt. Allerdings nicht aus Brennstoff, sondern mit Hilfe von Strom - der zuvor oft in Kraftwerken aus Wärme entstand. Vorteil beim elektrischen Heizen ist, dass man unabhängig von Brennstoff und Abgassystem (Schornstein) ist. Da Heizen mit Strom mit Abstand die höchsten Verbrauchskosten aller Energieträger hat, werden sie meist genutzt, wenn nur selten geheizt werden muss (Ferienhaus, Zusatzheizung).
Infrarotheizung als Strahler (meist in Bad oder Wintergarten) oder als Flächen-Infrarotheizgeräte in Wohnräumen verwendet. Sie erzeugen auf Knopfdruck Strahlungswärme.
Nachtspeicher-Heizungen laden in der Nacht (günstigen Stromtarif) einen Wärmespeicher auf und geben die Wärme tagsüber ab. Sie werden heute kaum noch eingebaut, da der Betrieb relativ kostenintensiv ist.
Heizlüfter und manche Ventilatoren saugen die umgebende Raumluft an, erhitzen diese über Heizdrähte und geben sie mit Hilfe eines Gebläses wieder an den Raum ab. Sie werden in der Regel nur sporadisch eingesetzt, da sie i.d.R. einen hohen Stromverbrauch haben.
Marmorheizung oder Natursteinheizung heizen das Speichermaterial auf bis zu 90°C auf. Dann gibt der Speicherstein seine Wärme in Form von Infrarotstrahlung ab.
Elektroradiatoren sehen aus wie Heizkörper, die allerdings üblicherweise mit Öl oder Wasser gefüllt sind. Diese Flüssigkeit wird mit Strom erhitzt. Danach gibt der Radiator Konvektionswärme an den umgebenden Raum ab.
Kaum noch gebräuchlich sind Höhensonne oder Heizstrahler, die mittels Heizdrähten Wärme abgeben.
Wärmepumpen
Eine Wärmepumpe ist eine Maschine, die thermische Energie aus einem Reservoir mit niedrigerer Temperatur (in der Regel ist das die Umgebung) aufnimmt und - zusammen mit der Antriebsenergie - als Nutzwärme auf ein zu beheizendes System mit höherer Temperatur (Raumheizung) überträgt.
Dabei wird der physikalische Effekte des Übergangs einer Flüssigkeit in die gasförmige Phase und umgekehrt genutzt. z.B. ist Propan bei normalem Luftdruck und kühler Außentemperatur gasförmig. Komprimiert man es, wird es wärmer, bleibt aber gasförmig. Kühlt man es dann auf Zimmertemperatur ab, wird es flüssig und der Druck sinkt etwas. Wenn man das flüssige Propan entspannt, verdampft es (wird wieder zu Gas) und dabei sehr kalt.
Das nutzt man bei der Wärmepumpe aus: Das Propangas wird im Verdichter durch einen Motor zusammengepresst und erhitzt sich dabei. Das heiße, komprimierte Gas kann dann im Wärmetauscher seine Wärme an das Wasser der Heizungsanlage abgeben.
Eine Luftwärmepumpe nutzt die Wärme der Außenluft, Erdwärmepumpen die fühlbare Wärme eines Erdkörpers, Erdwärmekollektoren sind in geringer Tiefe im Erdboden verlegte "Heizschlangen". Die Wärme wird im Wesentlichen durch die Sonne und versickerndes Regenwasser eingetragen. Wasserwärmepumpe beziehen die Wärme aus dem Grund-, Oberflächen- oder aus dem Abwasser.
Alle Wärmepumpen müssen selbst auch mit Energie versorgt werden, häufig wird Strom genutzt, in Wohnhäusern bietet sich hierfür Photo-Voltaik an. Selbst in vergleichsweise schlecht ged&ämmten Asltbauten funktioniert das of gut, stelle die Fraunhofer Institut im Bericht 2020 fest.
Es gibt aber auch Gasmotoren und zahlreiche Hybrid-Systeme - siehe auch Eisspeicher.
Wärmespeicher
Es gibt Langzeit-Wärmespeicher, z.B. als saisonale Speicher in der Niedrigenergie-Solarthermie. Die wichtigsten Typen sind: Heißwasser-Wärmespeicher (gedämmte Behälter mit Wasser), Kies/Wasser-Wärmespeicher (gedämmte Behälter mit Kies/Wasser-Gemisch), Erdsonden-Wärmespeicher (Boden in bis zu 100 m Tiefe wird erwärmt) und Aquifer-Wärmespeicher (Stehendes Grundwasser und Erde wird erwärmt). Auch thermochemische und die meisten Latentwärmespeicher sind als Langzeitspeicher ausgelegt.
Kurzzeitspeicher (auch Verschiebespeicher genannt) erhalten die Wärme nur für wenige Stunden oder Tage. Hierfür werden vorwiegend selbstständig stehende Wasser-Speicher-Behälter eingesetzt, aber auch thermochemische Wärmespeicher. Regeneratoren sind Kurzzeitspeicher, bei denen diskontinuierlich Wärme anfällt, die gespeichert und wieder abgegeben wird. Diese werden genutzt, wo sehr große Abwärmemengen anfallen (z.B. in der Eisen- oder Stahlindustrie) und häufig zur Luftvorwärmung eingesetzt. Oder sie puffern Sonnenenergie über einige Stunden, sodass auch während der Nacht Wärme für Warmwasser oder Heizzwecke zur Verfügung steht oder in solarthermischen Kraftwerken rund um die Uhr Strom produziert werden kann.
Eine weitere Verwendung sind Speicherheizgeräte, in denen Wärme in Schamottsteinen gespeichert wird. Weitere allgemeine Speichermedien neben Wasser sind Wasserdampf, Wassergemische und Gase. Latentwärmespeicher funktionieren durch thermodynamische Zustandsänderungen eines Speichermediums, wie z.B. des Phasenübergangs fest-flüssig (Schmelzen / Erstarren). Beispiel sind die kleinen Handwärmer für die Manteltasche oder -im Großen- die Eisspeicher-Heizung.
Wärmetauscher
... macht es möglich, dass zum Beispiel Energie, die ungenutzt als Abwärme verloren ginge, verwendet werden kann, um Wasser für Heizung oder Dusche zu erwärmen. Das steigert die Effizienz und senkt die Kosten. Energie wird von einem Material zum anderen übertragen (Rekupation), wobei die Medien nicht miteinander in Kontakt kommen. Das Bauteil, das die Medien trennt, muss gute Wärmeleitfähigkeit und eine große Oberfläche aufweisen.
Bei Wärmetauschern, bei denen ein Medium eine Flüssigkeit, das andere ein Gas (meist Luft) ist, muss die Wärmeübergangsfläche auf der Gasseite vergrößert werden (Rippen, Kühlschlangen). Wärmetauscher bestehen meistens aus Metall, jedoch auch aus Emaille, Kunststoff, Glas oder Siliciumcarbid.
Es werden wegen guter Wärmeleitfähigkeit gerne Kupfer und Aluminium verwendet, in der Industrie oft Edelstahl (Haltbarkeit). Die alten Heizkörper aus Grauguss sind wegen ihrer Leitfähigkeit den heutigen aus Stahlblech überlegen.
In Heizkörpern wird eine indirekte Wärmeübertragung genutzt, da die Stoffströme (also erwärmtes Heizungswasser und Luft auf der anderen Seite) durch eine wärmedurchlässige Wand (das Material des Heizkörpers) getrennt werden.
Auch Kühltürme von beispielsweise Kraftwerken sind Wärmetauscher, hier wird warmes Wasser in direktem Kontakt mit der Umgebungsluft gekühlt. Zur weiteren Nutzung werden Wärmetauscher bei Erdwärme, im BHKW, bei Eisspeicher u.v.a. genutzt - mit jeweils unterschiedlichen Medien.
Viel Anregungen zu den Artikeln auf dieser Seite basieren auf Wikipedia und auf Dr. Michael Bockhorsts Seite EnergieInfo. Bitte beachten Sie auch die Hinweise zur Haftung für Links im Impressum.