Wissen : Energie
Wenn Wärme oder Strom produziert werden soll, muss dem Prozess Energie hinzugeführt werden: Der Stromgenerator muss angetrieben werden oder es muss beispielsweise ein Feuer entfacht werden, um Wärme zu erhalten und damit einen Tee zu kochen, eine Badewanne zu füllen oder ein Zimmer zu heizen. Diese Energie muss irgendwo herkommen.
Atom I
Eine "besondere" Art der fossilen Energieträger ist Uran. Seit den 1950er Jahren wird die Kernenergie (auch Atomkraft, Kernkraft oder Nuklearenergie genannt) in großem Maßstab zur Stromproduktion genutzt. Schon um 1890 wurden erste Experimente zur Radioaktivität durchgeführt. Das Ziel Antoine Henri Becquerels, Marie und Pierre Curies und anderer war die Erforschung von Kernreaktionen.
1938 entdeckten Otto Hahn und Fritz Straßmann die induzierte Kernspaltung von Uran. Mit dem Nachweis, dass eine Kettenreaktion möglich ist, weil bei jeder durch ein Neutron ausgelösten Kernspaltung mehrere weitere Neutronen freigesetzt werden, wurden praktische Anwendungsmöglichkeiten der Kernspaltung klar.
Zuerst wurden diese Erkenntnisse für die militärische Forschung während des Zweiten Weltkrieges genutzt. Das Manhattan-Projekts (unter Leitung von Robert Oppenheimer) mündete in den ersten Atombomben-Abwurf am 6. August 1945 über Hiroshima. Deutschen Forschern unter Werner Heisenberg und Carl Friedrich von Weizsäcker gelang es bis zum Kriegsende nicht, einen funktionierenden Kernreaktor zu entwickeln.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde parallel die zivile Verwendung der Kernenergie entwickelt. Ende 1951 erzeugte ein Versuchsreaktor in den USA erstmals elektrischen Strom und brachte vier Glühlampen zum Leuchten. Das erste Kraftwerk zur großtechnischen Erzeugung von elektrischer Energie wurde 1954 mit dem Kernkraftwerk Obninsk bei Moskau in Betrieb genommen.
Besonders nach den Reaktorunfälle von Tschernobyl (26.04.1986) und Fukushima (11.03.2011) wurde die Sicherheit von Kernkraftwerken zunehmend in Zweifel gezogen.
Ein bisher weltweit ungelöstes Problem ist der radioaktive Abfall. Hochradioaktiver Abfall (High Active Waste) ist erst nach bis zu einigen Hunderttausend Jahren ausreichend abgeklungen. Zudem sind einige darin enthaltene Elemente auch chemisch sehr giftig. Deshalb müsste ein Endlager so sicher sein, dass der Abfall dauerhaft eingeschlossen ist. Auch die Kennzeichnung eines Endlagers muss so gestaltet werden, dass sie in zehn- oder hunderttausenden Jahren noch eindeutig und als Warnung erkennbar ist.
Eine zweite Möglichkeit, Atome zu nutzen ist die Kernfusion. Hierbei entstehen sehr schnelle Neutronen, deren Energie als Wärme zur Stromproduktion genutzt werden soll, und Heliumionen, deren Energie die zur Fusion nötige Plasma-Temperatur aufrechterhalten kann. Bei der Sicherheit ist nur die nach außen gelangende (Neutronen- und Gamma-) Strahlung abzuschirmen. Eine Kettenreaktion findet nicht statt. Ungewollte Leistungssteigerungen sind nicht möglich: Störungen bewirken ein sofortiges Erlöschen des Plasmas. Bei der Kernfusion entsteht keinerlei radioaktiver Abfall, sondern nicht-radioaktives Helium. Obwohl bereits seit den 1960er Jahren daran geforscht wird, wird es wegen höchster technischer Anforderungen wohl in absehbarer Zukunft kein solches Kraftwerk geben.
Besonders im Sommern tritt bei Atomkraftwerken ein Problem zutage, welches sich leider in den kommenden Jahren verstärken wird. Kraftwerke müssen gekühlt werden. Darum sind sie oft an Flüssen errichtet worden. Immer wieder -und immer öfter- in den letzten Jahren sorgen allerdings Klimawandel und z.B.Fahrrinnen-Anpassungen dafür, dass Flüsse zu wenig Wasser führen.
So mussten im Hitzesommer 2022 die Hälfte aller AKWs in Frankreich herunter gefahren werden - Und Frankreich importierte von Deutschland "erneuerbaren" Strom!
Atom II
Die andere Art, Energie aus Atomen zu gewinnen, ist, es der Sonne gleichzumachen: Kernfusion.Darus Energie zu gewinnen ist ein Traum, den viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit Jahrzehnten träumen. Denn die Vorteile wären immens:
Klimaneutral soll sie sein, jederzeit verfügbar, sauber. Im Gegensatz zur Atomkraft, die Energie durch die Spaltung von Atomkernen erzeugt, funktioniert Kernfusion andersherum: Zwei Atomkerne verschmelzen zu einem. Die Radioaktivität, die dabei frei wird, zerfällt binnen vergleichsweise kurzer Zeit.
Doch es gibt ein Problem. Denn Atomkerne verschmelzen nur höchst ungern miteinander. Auf der Sonne zwingen sie die Hitze und der Druck dazu, die im Inneren des Sternes herrschen. Um ähnliche Bedingungen auf der Erde herzustellen, existieren bislang zwei Verfahren: Magnet- und Laserfusion.
Bei der Magnetfusion werden Wasserstoffisotope auf mehr als 100 Millionen Grad erhitzt, sodass ein Plasma entsteht. Damit dieses nicht abkühlt, wird es durch ein Magnetfeld eingeschlossen. Fusionieren nun zwei Wasserstoffisotope, entstehen daraus ein Heliumkern – und Energie.
2007 wurde in der französischen Provence begonnenen, einen Versuchsreaktors zu bauen, der bereits Milliarden an Euro verschlungen hat und dessen Fertigstellung auf sich warten lässt.
Dahingegen waren es Laser, welche die Kernfusion im Dezember 2022 weltweit in die Schlagzeilen brachten, als es im US-amerikanischen Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) erstmals gelang, durch das Verschmelzen von Atomkernen mehr Energie freizusetzen, als dazu an Laserenergie aufgewendet worden war. Dabei war die Gesamtenergiebilanz jedoch immer noch negativ: Zwei Megajoule an Laserenergie hatten drei Megajoule an Fusionsenergie freigesetzt - in den Betrieb der 192 Laser sind insgesamt aber rund 300 Megajoule an Energie geflossen.
Bei Laserfusion steht die Energiegewinnung bislang eher im Hintergrund, es ist primär Militärforschung, im Prinzip an einer Mini-Wasserstoffbombe.
Nicht nur Umweltorganisationen wie der BUND und Greenpeace warnen vor überzogenen Hoffnungen und davor, in Erwartung einer Energiequelle, die derzeit noch Science-Fiction ist, den Umstieg auf erneuerbare Energien aufzuschieben.
Der Text basiert auf einem Artikel von Jakob Milzner / Redaktionsnetzwerk Deutschland
Fossile Energieträger
Fossile Brennstoffen sind in geologischer Vorzeit aus Abbauprodukten von toten Pflanzen und Tieren entstanden. Es sind Braunkohle, Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl. Sie basieren auf dem Kohlenstoffkreislauf und ermöglichen damit gespeicherte (Sonnen-)energie vergangener Zeiten heute zu verwerten. Die Nutzung fossiler Brennstoffe erfolgte zunächst fast ausschließlich durch Kohle und brachte das stetige Wirtschaftswachstum - und damit die Industriellen Revolution hervor. Später wurden vermehrt Erdgas und -Öl eingesetzt.
Fossile Energieträger sind Hauptursache für den Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre - und damit der menschengemachten globalen Erwärmung. Hier wird der Kohlenstoff-Kreislauf der geologischen Frühzeit im Heute fortgesetzt. Soll das auf der 21. UN-Klimakonferenz 2015 (COP 21) in Paris vertraglich festgelegte 1,5-Grad-Ziel erreicht werden, müssen die Treibhausgasemmissionen bis zum Jahre 2055 auf Null reduziert werden.
Ein bisher weltweit ungelöstes Problem ist der radioaktive Abfall. Hochradioaktiver Abfall (High Active Waste) ist erst nach bis zu einigen Hunderttausend Jahren ausreichend abgeklungen. Zudem sind einige darin enthaltene Elemente auch chemisch sehr giftig. Deshalb müsste ein Endlager so sicher sein, dass der Abfall dauerhaft eingeschlossen ist. Auch die Kennzeichnung eines Endlagers muss so gestaltet werden, dass sie in zehn- oder hunderttausenden Jahren noch eindeutig und als Warnung erkennbar ist.
Eine zweite Möglichkeit, Atome zu nutzen ist die Kernfusion. Hierbei entstehen sehr schnelle Neutronen, deren Energie als Wärme zur Stromproduktion genutzt werden soll, und Heliumionen, deren Energie die zur Fusion nötige Plasma-Temperatur aufrechterhalten kann. Bei der Sicherheit ist nur die nach außen gelangende (Neutronen- und Gamma-) Strahlung abzuschirmen. Eine Kettenreaktion findet nicht statt. Ungewollte Leistungssteigerungen sind nicht möglich: Störungen bewirken ein sofortiges Erlöschen des Plasmas. Bei der Kernfusion entsteht keinerlei radioaktiver Abfall, sondern nicht-radioaktives Helium. Obwohl bereits seit den 1960er Jahren daran geforscht wird, wird es wegen höchster technischer Anforderungen wohl in absehbarer Zukunft kein solches Kraftwerk geben.
Besonders im Sommern tritt bei Atomkraftwerken ein Problem zutage, welches sich leider in den kommenden Jahren verstärken wird. Kraftwerke müssen gekühlt werden. Darum sind sie oft an Flüssen errichtet worden. Immer wieder -und immer öfter- in den letzten Jahren sorgen allerdings Klimawandel und z.B.Fahrrinnen-Anpassungen dafür, dass Flüsse zu wenig Wasser führen.
So mussten im Hitzesommer 2022 die Hälfte aller AKWs in Frankreich herunter gefahren werden - Und Frankreich importierte von Deutschland "erneuerbaren" Strom!
Fossile Energieträger
Fossile Brennstoffen sind in geologischer Vorzeit aus Abbauprodukten von toten Pflanzen und Tieren entstanden. Es sind Braunkohle, Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl. Sie basieren auf dem Kohlenstoffkreislauf und ermöglichen damit gespeicherte (Sonnen-)energie vergangener Zeiten heute zu verwerten. Die Nutzung fossiler Brennstoffe erfolgte zunächst fast ausschließlich durch Kohle und brachte das stetige Wirtschaftswachstum - und damit die Industriellen Revolution hervor. Später wurden vermehrt Erdgas und -Öl eingesetzt.
Fossile Energieträger sind Hauptursache für den Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre - und damit der menschengemachten globalen Erwärmung. Hier wird der Kohlenstoff-Kreislauf der geologischen Frühzeit im Heute fortgesetzt. Soll das auf der 21. UN-Klimakonferenz 2015 (COP 21) in Paris vertraglich festgelegte 1,5-Grad-Ziel erreicht werden, müssen die Treibhausgasemmissionen bis zum Jahre 2055 auf Null reduziert werden.
Erdöl ist ein in der Erdkruste eingelagertes, hauptsächlich aus langkettigen Kohlenwasserstoffen bestehendes homogenes und lipophiles Stoffgemisch. Es entstand aus abgestorbenen Kleinstlebewesen (mehrheitlich einzelligen Algen). Durch kontinuierliche Absenkung der regionalen Erdkruste – diese ermöglichte erst die Ablagerung weiterer Schichten auf dem Schlamm – gelangte es in zunehmend tiefere Krustenbereiche mit erhöhter Temperatur. Unter diesen Bedingungen wurden die festen organischen Verbindungen allmählich in flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe umgewandelt.
Erdgas entstand ähnlich wie Erdöl und tritt häufig mit diesem gemeinsam auf. Es besteht vor allem aus Methan, die genaue Zusammensetzung schwankt jedoch. Aufgrund des hohen Methananteils ist Erdgas unverbrannt ein starkes Treibhausgas. Sofern aufbereitet, verbrennt es allerdings sauberer und klimaschonender als andere fossile Brennstoffe.
Flüssiggas fällt in der Raffinerie bei der Erdöl-Verarbeitung als Begleitprodukt an. Es wird bei relativ geringem Druck und Raumtemperatur verflüssigt und u.a. beim Camping genutzt und zum Tanken (LNG = Liquefied Natural Gas. In der Schifffahrt ersetzt LNG neuerdings Schweröl (Abfall aus Raffinerien).
Kohle ist ein schwarzes oder bräunlich-schwarzes, festes biogenes Sedimentgestein, das zu mehr als 50 Prozent des Gewichtes und mehr als 70 Prozent seines Volumens aus Kohlenstoff besteht. Sie entstand aus pflanzlichen Überresten, die unter Luftabschluss – z.B. am Grund von Sümpfen und Mooren – verrotteten und nach Versenkung in tiefere Bereiche der oberen Erdkruste erhöhten Drücken und Temperaturen ausgesetzt waren. Steinkohle ist sehr dicht und rein, der Brennwert ist dementsprechend groß. Braunkohle ist schwächer verdichtet, hat einen hohen Schwefelanteil und der Brennwert ist deutlich geringer.
Schweröl gehört zu Erdöl. Es ist der Abfall, der übrig bleibt, wenn das Öl beispielsweise zu Benzin raffiniert wird und enthält daher besonders viele Schadstoffe. Dieser "Abfall" wird in der Schifffahrt für den Antrieb genutzt, heute dank gesetzlicher Initiativen nur noch auf der "hohen See".
Torf stellt die erste Stufe der Inkohlung dar. Er entsteht unter Luftabschluss in oberflächennahen und trockenfallenden Gewässern. Er ist in getrocknetem Zustand leicht brennbar. Als Brennstoff wurde Torf vor allem mit Beginn der Industrialisierung eingesetzt.
Regenerative Energie
Als Erneuerbare oder Regenerative Energien werden Energiequellen bezeichnet, die im menschlichen Zeithorizont für nachhaltige Energieversorgung praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich verhältnismäßig schnell erneuern. Der Begriff ist nicht im streng physikalischen Sinne zu verstehen, denn Energie lässt sich nach dem Energieerhaltungssatz weder vernichten noch erschaffen, sondern lediglich in verschiedene Formen überführen.
Aus Bioenergie lässt sich sowohl Strom und Wärme als auch Kraftstoff gewinnen.
In luftdicht abgeschlossenen Gärbehältern (Fermentern) wird durch Vergärungsprozesse landwirtschaftlicher Substrate (Gülle, Stallmist) oder Energiepflanzen (Mais, Roggen, Zuckerrüben etc.), aber auch organischer Reststoffe (Rasenschnitt, Speisereste) z.B. Pflanzenöl, Biodiesel, Bioethanol und Cellulose-Ethanol, BtL-Kraftstoffe, Biowasserstoff und Biogas erzeugt. Letzteres kann problemlos ins Erdgasnetz eingespeist werden. Damit wird das Gasnetz zum einen als Speicher und zum anderen als Transportmedium genutzt.Und Bioenergie ist auch Muskelkraft (Gehen, Fahrrad, Draisine, Zugtiere).
Geothermie (Erdwärme) nutzt einerseits die im Erdinneren gespeicherte Restwärme aus der Zeit der Erdentstehung. Zum anderen erzeugen dort nukleare Zerfallsprozesse primordialer Radionuklide und die durch Gezeitenkräfte verursachte Reibung zwischen fester Erdkruste und flüssigem Erdkern laufend weitere Wärme. Sie kann zum Heizen (vor allem oberflächennahe Geothermie) oder auch zur Stromerzeugung (meist Tiefengeothermie) genutzt werden.
Obwohl Holz vergleichsweise schnell nachwächst, ist die massenhafte Nutzung nicht unumstritten. In ärmeren Ländern mit steigenden Bevölkerungen begünstigt die Holzernte das Vordringen von Steppen oder sogar Wüsten. Bei uns wird vor allem die starke Emission von Stickoxiden (NOx) als problematisch angesehen.
Sonnenenergie Die Sonne emittiert große Mengen Energie, die als Solarstrahlung die Erde erreichen. Die auf die Erde abgestrahlte Leistung beträgt circa 174 PW. Etwa 30% der Strahlung wird reflektiert, sodass circa 122 PW die Erde erreichen. Das ist derzeit circa das 7.500-fache des Weltjahresenergiebedarfs. Sonnenenergie lässt sich direkt mit Photovoltaik (Strom), Solarthermie (Sonnenkollektor, Solare Fernwärme, Sonnenwärmekraftwerk), Solarchemie und Aufwindkraftwerken nutzen.
Wasserkraft wird genutzt mit Hilfe von Staudämmen und Staumauern, Laufwasserkraftwerken, Wassermühlen, Strombojen, der Wellen-, Strömungs- oder Wärmeenergie des Meeres sowie Osmosekraftwerk (Nutz den unterschiedlichen Salzgehalt von Süß- und Salzwasser) und Schöpfrädern, Wasserkunst, Hydraulischer Widder.
Windenergie kommt aus Windkraftanlagen, Flugwindkraftwerken, Windmühlen und treibt Segelschiffe an.
Rein physikalisch betrachtet, steht mit den oben genannten ein Vielfaches der Energie zur Verfügung, die gebraucht wird, auch wenn sich das hier genannte theoretische Potential u.a. durch technische und ökologische Belange reduziert. Auch die notwendigen Technologien sowie die Konzepte zur Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung gelten als vorhanden.
Für technische und vor allem kommerzielle Belange setzt sich der Bundesverband Erneuerbare Energie ein.
Wissenschaftler haben schon 2009 einem Plan für eine emissionsfreie Welt bis 2030 errechnet, dass die weltweite Umstellung auf Wind-, Wasser- und Sonnenenergie rund 100.000 Milliarden US-Dollar kosten würde. Das beinhaltet Kosten für Speicherkraftwerke und für intelligenten Stromverbrauch, nicht aber die Infrastruktur zur Verteilung des Stroms:
A Plan to Power 100 Percent of the Planet with Renewables (engl.)
Wasserstoff
Wasserstoff ist ungiftig, lässt sich speichern, über Pipelines verteilen und enthält pro Kilogramm fast dreimal so viel Energie wie Benzin oder Diesel. Und wenn in Brennstoffzellen Wasserstoff mit dem Sauerstoff aus der Luft reagiert und Strom erzeugt, entsteht als "Abfall" nur reines Wasser (H2O). Wasserstoff als Energieträger ist bisher noch selten, auch weil das flüchtige Gas hochexplosiv ist. Doch wird Wasserstoff immer wichtige. Über die Funktionen informiert ein Video.
Anhand der "Herstellung" unterscheidet man zwischen:
Grauer Wasserstoff wird in der chemischen Industrie aus Erdgas hergestellt. Das Verfahren ist seit Jahrzehnten im Einsatz, weit über 90 Prozent des weltweit verbrauchten Wasserstoffs werden so produziert. Hierbei wird Kohlenstoff aus dem Erdgas als CO2 in die Luft geblasen. Beim Verbrennen des grauen Wasserstoff entsteht ein wesentlich größeren Klimaschaden als bei direkter Nutzung des Erdgas.
Für Grüner Wasserstoff spalten Elektrolyseure Wasser mit Strom (ausschließlich aus erneuerbaren Quellen!) in die Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff. Besonders effizient könnte Wasserstoff in Offshore-Windparks produziert und dann mit Tankschiffen oder Pipelines abtransportiert werden, bisher gibt es allerdings dort noch keine Großanlagen. Grüner Wasserstoff ist so umweltfreundlich wie der Strom, mit dem er hergestellt wurde.
Schon bei der Herstellung (Elektrolyse) geht rund ein Viertel der eingesetzten elektrischen Energie verloren. Anschließend wird das Gas komprimiert, transportiert und in einer Brennstoffzelle in Strom zurückverwandelt. Am Ende können nur noch 20 Prozent der ursprünglich aufgewendeten elektrischen Energie genutzt werden. Hätte man den Strom in Batterien gespeichert, wäre die Ausbeute 80 Prozent. Man erwartet, dass sich der Wirkungsgrad bei Erzeugung, Speicherung, Transport und Verwendung mit verbesserter Technik verdoppeln lässt.
Blauer Wasserstoff wird wie der graue mit Dampfreformierung aus Erdgas hergestellt. Das dabei entstehende CO2 wird allerdings aufgefangen und in geeignete geologische Formationen tief unter der Erde verpresst, zum Beispiel in erschöpfte Offshore-Erdgasfelder. Bleibt es langfristig dort, ist blauer Wasserstoff ähnlich klimaschonend wie grüner Wasserstoff. Damit könnte blauer Wasserstoff eine Rolle in der (jahrzehntelangen) Übergangsphase zur Kohlenstofffreien Energiewirtschaft spielen.
Auch Türkiser Wasserstoff wird aus Erdgas gewonnen, allerdings mit einem anderen chemischen Verfahren, der Hochtemperatur-Methanpyrolyse. Dabei entsteht kein CO2, sondern fester Kohlenstoff, der in der Chemie- und Elektronikindustrie weiterverwendet werden kann. Auch hierbei richtet sich die Klimabilanz danach, wie die benötige Prozesswärme erzeugt wird. Ist diese Wärme bereits vorhanden, wäre die Ökobilanz ähnlich gut wie bei grünem oder blauem Wasserstoff. Müsste die Wärme dagegen eigens erzeugt werden, wäre türkiser Wasserstoff so umweltschädlich wie grauer. Lässt sich die Herstellung des türkisen Wasserstoffes in industrielle Prozesse sinnvoll integrieren, ist er zudem billiger als grüner oder grauer Wasserstoff. Das Potential für die Energiewende dürfte allerdings eher gering sein.
Es gibt viele weitere Verfahren (Bunter Wasserstoff): Als weißer Wasserstoff wir das sehr selten natürlich vorkommende Element bezeichnet, gelber oder roter wird unter Einsatz von Atomstrom gewonnen.
Zukünftig könnten neue Techniken entdeckt oder bestehende weiterentwickelt werden. Perspektivisch gute Chancen werden derzeit der sogenannten künstlichen Photosynthese eingeräumt. Dabei werden aus Wasser und CO2 mittels Solarenergie Wasserstoff oder kohlenstoffbasierte Treibstoffe wie Ethanol erzeugt. Der Wirkungsgrad liegt bis jetzt jedoch erst bei deutlich unter einem Prozent. Keines der bekannten Verfahren ist bisher industrietauglich.
... Sparen
Wärme oder Strom, die gar nicht erst gebraucht wird, muss auch nicht erzeugt werden, verbraucht also keine Energie (auch keine Prozess-Energie). Daher sind Einsparung besonders wirksam. Viele Infos findet man auch bei Energieinfo[energieinfo.de/energiesparen]
... und Förderung
Der Staat fördert inzwischen viel Maßnahmen bei Hausdämmung, Erneuerung der Heizung und vielem mehr. Informieren Sie sich gerne bei DENA[dena.de/newsroom/meldungen/foerderprogramme-fuer-energieeffizienz-auf-einen-blick/] oder der KfW Förderbank[www.kfw-foerderbank.de/DE_Home/KfW_Foerderbank/Aktuellesa62/Kalte_Fuesse.jsp]
Viel Anregungen zu den Artikeln auf dieser Seite basieren auf Wikipedia und auf Dr. Michael Bockhorsts Seite EnergieInfo. Bitte beachten Sie auch die Hinweise zur Haftung für Links im Impressum.