1. UmweltWoche Wedel - 2015
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ShortLinks
Festliche Gala
Müll im Rathaus
Erste UmweltWoche
Ohrlotsen
Müllkippe Meer
Ausstellung im Stadtmuseum
Pagensand
Poetry Slam
Film: Plastic Planet
Markt
Flyer mit Programm
Gala
Den Abschluss der ersten Umweltwoche Wedel haben wir im Johann-Rist-Gymnasium mit einer Gala feierlich begangen. Als es still geworden war im Saal intonierte die Schulband "Silent Surprise" das wohl bekannteste Friedenslied der Welt: IMAGINE. Gänsehaut stellte sich ein, als zur zweiten Strophe der Chor aus dem Hintergrund trat und den eindrücklichen Text mit aufnahm.
Nach diesem eindrucksvollen Zeichen für die Opfer von Krieg und Gewalt überall auf der Welt, begrüß;te der Vorsitzende Michael Koehn die Gäste, unter anderem Stadtpräsidentin Renate Palm und Hausherrin Anke Kjer.
Renate Palm, Stadtpräsidentin und Mutter des Namensgebers des Jan-Palm-Preis, nutzte ihr Gruß;wort für eine sehr emotionale, persönliche Rückschau. Der sehr frühe Tod ihres Sohnes habe Sie und ihre Familie sehr getroffen. Dennoch sei sie nun sehr glücklich, dass dadurch die Initiative von jungen Menschen belohnt und gefördert werden könne.
Michael Koehn ging in seiner kurzen Rede darauf ein, dass oftmals gefragt werde, ob die Flüchtlings-"Krise" nicht derzeit viel wichtiger sei als Klimaschutz. Der Vorsitzende lobte das groß;e Engagement der Wedeler Initiativen, wies auf das Fest am darauf folgenden Sonntag hin und zollte namentlich Nicole Weller und Hüseyin Inak groß;en Respekt. Aber, wir dürfen nie vergessen, die Ursachen für Flucht zu vermeiden und zu bekämpfen,
sagte er, Wenn wir hier in der westlichen Welt so weiter machen, werden wir eine Flüchtlingswelle erleben, die 1.000 Mal größ;er ist, als das, was wir jetzt erleben!
Es leben ca. 40% der Menschen an Küsten, vor allem in den ärmeren Gegenden der Welt. Wenn diese vor steigendem, Plastikverseuchten und industriell leergefischten Meeresspiegel fliehen müssen, werden sich mehr als 3 Milliarden Menschen auf den Weg machen. Das sollten wir weder diesen Menschen, noch uns selbst antun wollen. ’Nach uns die Sintflut’ darf nicht unser Motto sein!
so Michael Koehn weiter.
Nach einer kurzen Zusammenfassung der vielfältigen Aktionen der UmweltWoche stellen die beiden (ehemaligen) Schulsprecher Johanna Gropp und Julian Fresch die von Ihnen initiierte "Grüne Woche" vor. Hier waren alle Klassenstufen mit unterschiedlichen Aktionen eingebunden worden. Für Idee und Durchführung sprach der Klimaschutzfonds der Schülervertretung den Jan-Palm-Preis 2015 zu.
Mehr zum Jan-Palm-Preis
Danach wurden die Gewinner des Plakatwettbewerbs gekürt. Zehn Tage lang konnten die Besucher des Rathauses die Plakate anschauen und dann Ihre Favoriten "voten". Als eindeutige Sieger gingen dabei Sarah Madaus (12-18 Jahre) und die Klasse 4d der Altstadtschule (6-12 Jahre) über die Ziellinie und konnten glücklich Urkunden und Preisgeld mit nach Hause nehmen.
Band und Chor hatten die gesamte Veranstaltung umrahmt und verabschiedeten die Besucher mit einer zweiten Auflage von "Imagine". Danach versammelte man sich in der Mensa. Hier wurden interessante Gespräche geführt, neue Projekte -rund um Umweltschutz und auch Flüchtlinge- ersonnen und Kontakte geknüpft oder vertieft.
Vitrine im Rathaus
Leere Plastik-Flaschen und -Verpackungen, Netze und ein paar Bilder auf einem elektronischen Bilderrahmen! Ungewöhnliche Ausstellungstücke in der Vitrine des Kulturforum im ersten Stock unseres Rathauses.
Doch die Auswahl macht Sinn, soll hier doch in diesem Fall nicht die schönen Künste die Augen der Betrachter erfreuen, sondern Informationen Menschen zum (um-)Denken und Handeln anregen:
- "Ist die bequeme Plastiktüte es wirklich wert, dass Meerestiere qualvoll sterben?" oder z.B.
- "Wiegt die Leichtigkeit der PET-Flasche auf, dass unsere Kinder selbst keine Kinder mehr in die Welt setzen können?"
- oder, oder, oder ...
Wir hoffen, dass unsere UmweltWoche und die Exponate in der Vitrine mehr Menschen dazu bringen, über ihre Verantwortung für unser aller Zukunft nachzudenken.
Ab Montag wurden Besucher der Stadtbücherei von einem wirklich auß;ergewöhnlichen Werk begrüß;t:
Die Klasse 2c der Moorwegschule sagte: Haltet Küsten, Ufer und Gewässer sauber, damit die Tiere des Meeres glücklich sein können!
Zur Verdeutlichung hat sie die Weltkarte aus Plastikflaschenverschlüssen nachgebildet. Darunter hängen mit Plastik-Müll gefüllte (symbolische) Fischernetze.
Foto des Objektes von Yikari Art
Beim Verlassen der Bücherei fiel der Blick auf das Foto eines "Müll-Fisches". Unter dem Titel Yukari Art haben japanische Künstler das ca. 2 Meter hohe und 4 Meter breite Objekt aus Plastikteilen gebaut. Es wird nun rund um Öresund ausgestellt.
Ab Montag standen in einigen Geschäften Aufsteller mit der Frage:
Haben Sie Ihre Einkaufstasche dabei?
Damit wollen wir erreichen, dass die Menschen nicht nur an Handy, Geld, Schlüssel (und oft auch Feuezeug und Zigaretten) denken, wenn Sie zum Einkaufen aus dem Haus gehen, sondern auch an ein Transportbehältnis: Jutebeutel oder Hackenporsche, Korb oder Mehrwegtasche - oder auch alte Plastiktüten zum mehrfachen Gebrauch!
Ohrlotsen-Projekt an der Gebrüder-Humboldt-Schule
Die Klasse 5d der GHS führte am Dienstag und Mittwoch mit ihrer Klassenlehrerin Sonja Strecker ein Radioprojekt durch. Professionelle Redakteure der "Ohrlotsen" aus Hamburg erarbeiteten mit den Kindern die verwendeten Technik, den Umgang mit Mikrofon, Aufnahmegerät und Kopfhörer. Florian Jacobsen (Ohrlotsen) führte eine Befragung vor, dadurch wurde auch die Scheu vor dem Mikrofon abgebaut. Nach der Technik kam die Theorie, es wurden die W-Fragen: Wie, Was, Warum, Wieso, Wo erklärt.
In 4 Arbeitsgruppen wurden mit den Ohrlotsen Anne Riemann, Sena Mether, Florian Jacobsen und Jonas Frederich die Themen erarbeitet: Plastik im Meer, Plastiktüten, Recycling/Upcycling und Gesundheitsgefahren.
Im Anschluss ging es zurück in die Schulklasse, um das aufgenommene Material zu analysieren und am Computer so zu bearbeiten, dass es im Radio gesendet werden könnte. Alle Schüler haben mit viel Begeisterung an diesem Projekt gearbeitet. Text: Jürgen Nitt
Mehr Infos: Ohrlotsen.de [www.ohrlotsen.de/] | GHS Wedel [www.ghswedel.de/] | AUDIYOU [www.audiyou.de/] (alle Hörbeiträge)
Plastikmüll im Meer, Interviews mit Passanten
Interview mit Frau Weiß, Leiterin des Stadtmuseums
Nutzen Sie Plastiktüten?, Interviews mit Passanten
Vortrag
Publikum
Am Mittwochabend war Dr. Kim Cornelius Detloff, der Leiter des Bereichs Meeresschutz beim NABU in der Stadtbücherei zu Gast und hielt einen wahrlich beklemmenden Vortrag.
Tiere verenden qualvoll, wenn Sie Plastikteile mit Nahrung verwechseln und dann mit vollem Magen verhungern. Auch in lebendem Fisch lagert sich Plastik -und daran anhaftende Schadstoffe- ein und landet schlussendlich auf unserem Teller.
Begrüßung
Fesselnder Vortrag
Die knapp 60 Anwesenden erfuhren, dass derzeit ca. 150 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer sind, dass jährlich 10 Millionen Tonnen dazu kommen und die Menge sich bis in 10 Jahren (2025) verdoppeln wird! Hierunter leiden nicht nur Tiere und Menschen, auch der Wirtschaft kostet die Beseitigung der Folgen Milliarden.
Mehr Infos: "Müllkippe Meer" [http://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/muellkippe-meer/index.html]
Am Donnerstag öffnete das Stadtmuseum seine Pforten für eine Reihe sehr interessanter Exponate.
Die Hamburger Künstlerin Chris Herms-Glang hatte angeschwemmtes Tauwerk gesammelt und daraus Perücken geknüpft. Diese waren im Hauptraum zu sehen. Daneben hingen Fotos von Adele Marschner. In schwarzen oder weißen Anzügen hatten Modells die Perücken an Strand präsentierten, es entstanden Bilder von sphärischer Dichte und Eindringlichkeit.
Schüler des der Gebrüder-Humboldt-Schule hatten sich Gedanken gemacht zum Thema Plastikabfall. Diese Gedanken wurden umgesetzt in Werke, die Plastikabfälle zu Kunst werden ließen. Auch die Jüngsten waren mit eigenen Exponaten vertreten, Kinder aus der Altstadtschule hatten Weltraumstationen aus Abfällen gebastelt.
Mehr Infos: Stadtmuseum.Wedel.de [www.stadtmuseum-wedel.de/] | GHS Wedel [www.ghswedel.de/]
Ausflug nach Pagensand mit Schülern des Johann-Rist-Gymnasium
Am Donnerstag machte sich auch eine Gruppe Schülern des Johann-Rist-Gymnasium mit Fahrrädern auf den Weg nach Haseldorf. Vor dort ging es mit dem Tidenkieker auf die Naturschutz-Insel Pagensand. Hier wurde alles eingesammelt, was die 18 jungen Leute innerhalb der zur Verfügung stehenden 90 Minuten an Müll finden konnten:
Eine Menge Müll, die kaum zu transportieren war. Da diese Insel unter Naturschutz steht, wäre anzunehmen, dass ein Groß;teil des Abfalles mit der Tide auf das Eiland gelangt.
Diesen Haufen drapierten die jungen Leute dann am Freitag -vor dem "Plastic Planet"-Filmabend- direkt vor der Stadtbücherei und erregten damit Aufmerksamkeit, Entsetzen und Gesprächsbereitschaft.
Mehr Infos:
Tidenkieker.de [www.tidenkieker.de/]
|
JRG Wedel [www.jrg-wedel.de/]
|
Archiv StaBue Wedel [www.foerderverein-stabue-wedel.de/r-2015-archiv.php#uww]
Poetry Slam
Der Donnerstagabend stand im Zeichen des edlen Dichterwettstreites, neudeutsch: Poetry Slam. Unter fachkundiger Moderation von Meister-Slamer Sven Kamin traten die Künstler auf - von nachdenklich bis lustig, ruhig rezitiert oder theatralisch vorgespielt, das Publikum hatte viel Abwechslung - und dann die Qual der Wahl.
Schlussendlich schaffte es Viktoria, ihrem Namen alle Ehre zu machen. Sie errang nicht nur den "Wedel Schädel" sondern auch den vom Klimaschutzfonds ausgerufenen Sonderpreis, einen Sack voll Geld, für das beste "Plastik-Gedicht"
Mehr Infos:
BWC [www.bwc-wedel.de/]
|
Wedel-Schädel [www.wedel-schaedel.de/]
Filmabend: Plastic Planet
Diskussion
Mehr Infos:
"Plastic Planet" [www.plastic-planet.de/] | Stadtbücherei Wedel [www.stabue-wedel.de/]
Infos und Befragung von Marktbesuchern
Am Samstag präsentierten wir den Verein auf dem Rathausplatz. Unterstützung erhielten wir dabei von Berthold Sunke und seinen beiden elektrisch betriebenen Autos sowie von unserem Mitglied, dem Autohaus Rosenbaum.
Ein Grund kann bei den Händlern selbst liegen: 21% der Befragten gaben an, es gäbe immer und überall Plastiktüten, sodass keine Notwendigkeit bestände, selbst etwas mitzubringen. Nicht wirklich glaubhaft erscheint die Aussage von mehr als der Hälfte (58%), sie haben sich spontan zum Wochenendeinkauf entschieden bzw. ihre eigenen Taschen vergessen.
Fotos (Markierung auf Fotos): Jörg Frenzel, Michael Koehn, Jürgen Nitt - Grafik: Michael Koehn